Die Flinders Ranges oder die Belagerung durch Kängurus

von | Apr 4, 2008 | Reisebericht | 0 Kommentare

[:de]Wir wollen früh los, also packen wir unseren Krempel und bewegen uns Richtung Wilpena Pound, unserem ersten Ziel in den Flinders Ranges. Die Sonne scheint und wir genießen die Landschaft. Unterwegs stoßen wir immer wieder auf Schilder, die Sehenswürdigkeiten markieren. Als wir auf einem Schild etwas von Aboriginal Site sehen, konnten wir nicht widerstehen. Eine kleine Wanderung soll uns zu Höhlenmalereien der Aboriginies bringen. Auf der Fahrt dahin kreuzt doch glatt ein Emu unseren Weg. Wir laufen los und was sehen wir – Kängurus. Eins nach dem anderen hüpft über unseren Weg und langsam ist es nichts mehr ungewöhnliches. Die Höhlen sind bemalt, nichts überwältigendes, aber in Kombination mit dieser einmaligen Landschaft ein beeindruckendes Erlebnis. Ich genieße es, endlich in Australien zu sein, dem Reiseland meiner Träume. Am Parkplatz bauen wir unsere Campingausrüstung auf und frühstücken gemütlich. Die ersten Touristen kommen.

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In Hawker kaufen wir erneut einen Steckdosenadapter. Den ersten in Sydney gekauften haben wir nach dem erstmaligen Benutzen am Flughafen liegen lassen. Der Adapter, den ich mitbrachte, war leider wertlos, er passte nicht. Michas Laptopakku, mit dem wir diesen Blog auf dem Laufenden halten wollen, ist leer. Sein 12V Laptop Netzteil passt nicht zum Laptop, das 230V Kfz-Umspannnetzteil wird ebenfalls vom Laptop verschmäht. Der Akku bleibt also erstmal leer, solange wir keine vernünftige Stromversorgung finden.

DSC01173Am Wilpena Pound angekommen, entschließen wir uns zu einer dreistündigen Wanderung zum Wangarra Lookout. Unterwegs treffen wir selbstverständlich wieder auf Kängurus. Wilpena Pound ist eine von einer Bergkette umschlossen Ebene, welche für die Aborigines eine wichtige spirituelle Landschaft darstellt. Tatsächlich sind dort Fossilien gefunden worden, welche eine neue Epoche in der Erdgeschichte eröffnete. Es sind die ältesten Fossilien der Welt.

IMG 1275Um dem Stromproblem zu begegnen, nehmen wir eine ‚powered campsite‘. Wir duschen, waschen Wäsche und kochen. Es gibt Kängurusteaks. Witzigerweise steifen ständig diese drolligen Gesellen um unseren Campingplatz. Am Abend werden sie sogar so furchtlos, dass mir eines davon beim Lesen von Bill Brysons „Frühstück mit Kängurus“ Gesellschaft leistet. Es ist so nah herangekommen, dass ich es einfach streicheln kann.

Sicherlich war es nicht der Bedarf an Steicheleinheiten, als vielmehr der Duft meiner Kekse, der es anlockte. Jedenfalls kam es zu einem kleinen Gerangel mit dem Känguru, als ich ihm keinen Keks geben wollte. Vor lauter Frust hat es dann mein Buch angeknabbert. Das Vorwort von Bill Brysons „Frühstück mit Kangurus“ ist also von einem frustrierten Känguru zu Abend gegessen worden.

Noch was zum Kängurusteak: es schmeckt sehr lecker, etwas nach Leber. Das Fleisch ist sehr dunkel und zart. Für alle aufgebrachten Leser: angeblich ist es ökologischer, Kängurus zu essen, da sie wesentlich weniger fressen und damit die Umwelt weniger belasten, als das z.B. Schafe oder Rinder machen. Sie sind optimal an die Umweltbedingungen angepasst und entsprechend sorgsam gehen sie mit den vorhandenen Ressourcen um. Außerdem erzeugen sie kein Methan, das eines der schädlichsten Treibhausgase ist.

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