Oodnadatta Track und Coober Pedy

von | Apr 7, 2008 | Reisebericht | 0 Kommentare

[:de]Die Weiterfahrt auf der Wellblechpiste schüttelt uns richtig wach. Am Lake Eyre angekommen, sind wir etwas von der Aussicht enttäuscht, aber was soll’s, der Weg ist das Ziel. Also geht’s den gleichen Weg wieder zurück. Kurzzeitig zweifeln wir an der Korrektheit unserer Navigation, manche Landschaften kommen uns gänzlich unbekannt vor, falsch fahren geht aber eigentlich auch nicht so richtig, denn es ist alles ausgeschildert. Schließlich werden alle Zweifel aufgelöst, wir treffen am Ausgangpunkt wieder ein und biegen auf den Ooodadatta Track Richtung William Creek ein.DSC01440 Die 50km vom Salzsee zum Eingang in den National Park haben uns eineinhalb Stunden Fahrtzeit abverlangt. William Creek ist ein ca. 20 Seelen Nest, das ausschließlich von Sightseeing Flügen zu leben scheint. Jedenfalls sieht man dort nicht viel mehr als ein paar Cesna-Flugzeuge und ein paar Hütten/Häuser. Der Flug ist uns zu teuer, also geht es gleich weiter Richtung Coober Pedy. Dazu verlassen wir den Oodadatta Track und biegen auf die William Creek Road ab. Track, Road, Highway, etc. mag immer einen falschen Eindruck vermitteln. Jedenfalls kann anhand dieser Begriffe nicht die Qualität der Strecke fest gemacht werden.

DSC01349 Die Strecke nach Coober Pedy ist in der ersten Hälfte landschaftlich sehr schön. Wir fahren durch einen Teil Sandwüste mit flachen, bewachsenen und knallroten Sanddünen. Flache Pfannen unterbrechen diese Landschaft ab und zu. Die Temperatur im Auto erreicht langsam wieder die 40 °C und wir durchqueren die endlos lange, fast gerade, zweite Hälfte der Strecke durch trostlose Geröllwüste. Irgendwann am Horizont erscheinen dann die Abbruchhalden der Opalschürfer in Coober Pedy, der Opal-Hauptstadt der Welt. Die Landschaft ist durchsetzt von Höhlen und Gängen und gleicht einem Schweizer Käse. Immer wieder weisen Warnschilder darauf hin, dass tiefe, ungesicherte Schächte schwere Unfälle verursachen können und man deshalb hier nur sehr bedacht oder gar nicht herumwandert.

DSC01476 Coober Pedy ist mit seinen 3500 Einwohnern eine wahre Metropole im Vergleich zu den anderen Orten, die wir bis dahin im Outback gesehen haben. Ein Opal-Shop neben dem anderen, mehrere Tankstellen, Supermarkt und Campingplätze ohne Ende. Die Attraktion hier sind natürlich die Minen. Manche Campingplätze haben Minen zu Underground Campsites umfunktioniert. Und so fahren wir auch zu einer dieser Underground Campsites. In Coober Pedy decken wir uns mit Souvenirs ein und trinken einen gemütlichen Café. Hier in „The middle of nowhere“ fällt so gut wie kein Regen, das Wasser hier wird auch aus dem riesigen karthesischen Wasserreservoir gewonnen. Es ist hier so trocken, dass nur alle paar Jahre mal Regen fällt. Ein kostenlose Besichtigung im Cave Hotel beschert uns noch ein paar Kenntnisse über Opale und deren Abbau, welche bei einer Nachtführung in einen Stollen, der natürlich auf unserem Campingplatz ist, noch weiter vertieft werden.

DSC01472Davor versuchen wir noch selbst unser Glück beim Noodling, dem mehr oder weniger (eher weniger) zielgerichteten Durchsuchen der Abraumhügel nach vergessenen Opalstücken. Leider sind wir im Aufspüren von Gips-Nadeln wesentlich erfolgreicher als im Finden von Opal – der Traum vom schnellen Reichtum ist unmittelbar ausgeträumt 😉

Gegen Abend verquatschen wir uns noch mit ein paar deutschen Touristen und kochen erst ziemlich spät unsere Steaks mit Salat.[:]